Seit Mai 1996 trifft sich am Sonntag um 11 Uhr die Boule-Abteilung des TV Germania bei schönem Wetter auf dem Rathausplatz in Wiesenbach. Nicht nur beim Kampf um den besten Platz am Schweinchen, der natürlich im Vordergrund steht, sondern auch beim fröhlichen Beisammensein bei Speis und Trank erblickt man uns am Rathaus. Die Spielfläche ist groß genug, so dass uns neue Spieler gerne willkommen sind. Die Freude und der Spaß an diesem Spiel steht im Vordergrund und bei allen anderen Aktivitäten wie Turniere, Ausflüge und Radtouren ist uns das gemütliche Spiel am Sonntagmorgen das Wichtigste. Wenn Sie Lust haben und am französischen Spiel mit den Kanonenkugeln teilnehmen möchten, dann kommen Sie einfach Sonntag um 11 Uhr auf den Rathausplatz.

Jahresbericht 2017
Auch im vergangenen Jahr hat das Boule Spielen uns mächtig Spaß gemacht.
Wie läuft das sonntägliche Vergnügen ab? Kurz vor 11 Uhr sammelt sich die Gruppe Boule hungriger Spieler vor dem Rathaus, wobei die Größe der Gruppe ein Abbild der Wetterlage widerspiegelt. Bei Regen kommt keiner, denn mit Schirm in der Hand lässt’s sich beim besten Willen nicht spielen. Je wärmer es ist, um so mehr Bouler trudeln ein. Natürlich gibt es auch aus unerfindlichen Gründen (Sandhausen gegen Kiel ??) Ausreißer von dieser Regel.
Zunächst fordert der „Steuereintreiber“ einen Tribut, damit die Kasse klingelt. Danach werden entsprechend der Zahl der Bouler Spielkarten gemischt. Die Ziehung ist jedes Mal ein spannender Augenblick. So entscheidet sich nämlich, wer mit wem gegen wen antritt, wobei Wünsche „ziemlich bester Freunde“, zusammen zu spielen (oder etwa gegen einander?) auch mal berücksichtigt werden können. Nachdem Fortuna ihr Füllhorn ausgeschüttet hat, werden die Spiel“bahnen“ auf dem Platz besetzt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Unser Platz ist so etwas wie ein Abenteuerspielplatz. Manchmal ist er hart und knochentrocken, ein ander Mal ist er nass und schwer. Die Gestaltung der Oberfläche erweist sich als sehr variabel und verlangt von den Spielern größtes Geschick ab. Neben einem „natürlichen“ Gefälle hat sie Berge und Täler, Mulden, Bremsspuren von Fahrrädern und auch mal ein kleines Steinchen, das für unangenehme Überraschungen sorgen kann. Auch ohne dies scheinen die Kugeln auf ihrer kurzen Reise zum Ziel oft eine Art Eigenleben zu entwickeln. Sie rollen dann wie sie wollen.
Das Kugelgefecht bildet den Hauptteil der Veranstaltung, begleitet von einem Wortgefecht, das Salz in der Suppe. Auf die Dosis kommt es an, denn eine versalzene Suppe mag keiner. So steigt die Stimmung und sorgt für Belustigung. Der Ruf „die hat“ wird mit Erleichterung vernommen, und wer’s nicht glaubt oder wenn die Entscheidung zu schwierig ist, dem ist das Maßband gegeben. Strittig ist auch immer mal wieder die Entfernung zum „Schweinchen“. Bei „zu kurz“ ist man sich schnell einig, bei „zu weit“ wird von strengen Regelwächtern mit großzügigen Laufschritten nach gemessen. Was der einen Freud, ist der anderen Leid. Ein Unentschieden wie neulich beim Handballspiel Deutschland gegen Mazedonien in letzter Sekunde gibt es beim Boule nicht.
Knappe Siege, krasse Niederlagen, so muss man auch mal schlucken, um einen Frust zu verdauen. Aber dafür steht in der Pause Wasser und Wein zum Schlucken bereit, und dann ist alles wieder vergessen und das Spiel kann von Neuem beginnen. Nach der Pflicht kommt, wer will, die Kür. Nach einem kurzen Plausch zerstreut sich dann das verbliebene Häuflein wieder, bis zum nächsten Sonntag!
Mit besten Grüßen Manuel

Jahresrückblick 2021

Am ersten Sonntag im neuen Jahr gab es kein Anboulen auf dem Rathausplatz
und kein gemütliches Beisammensein danach im Rathauskeller.
Wie bei allen anderen Gruppen und Abteilungen begann das Corona-Jahr
2021 mit der Verlängerung des zweiten Lockdowns, der dann letztendlich
fast sechs Monate dauerte. Erst ab Pfingsten konnte Sport unter Auflagen
und mit Hygiene-Konzept stattfinden. Zunächst überwiegend im Freien.
Dies war für die Boule-Spieler ja nichts Besonderes, rollen die Kugeln doch
fast bei jedem Wetter, das Schweinchen musste auch schon im Schnee gesucht
werden. Doch Boule spielen mit Maske, das ärgerte so manchen
Bouler, bewegen sie sich doch im Freien und sitzen nicht eng zusammen,
aber es half nichts, hier galten zuerst die Corona-Regeln und dann erst die
Boule-Regeln und so war es schließlich am Ende Einer weniger beim sonntäglichen
Boulen. Ab Sommer ging es dann wieder „oben ohne“ und alle
hielten möglichst Abstand. Nun bleibt die Hoffnung, dass bald wieder bessere
Zeiten kommen und der gesamte Sportbetrieb seinen gewohnten Gang
aufnehmen kann.